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Exkursion der Klassenstufe 9 nach Verdun - Ein Schülerbericht

Unsere Klassenstufe 9 besuchte im Rahmen des Geschichtsunterrichts das ehemalige Schlachtfeld vom Verdun.

Donnerstag, der 6. Dezember 2018, ca. 8 Uhr. Es regnete, es war nebelig, also der perfekte Tag, um die französische Stadt Verdun zu besuchen und ein richtiges Feeling davon zu bekommen, wie die Soldaten an der Front mit dem Wetter zu kämpfen hatten. Nachdem Frau Johann, Frau Haas und Herr Rech sich geeinigt hatten, in welchem der zwei Busse, wer mitfährt und abzählten ob auch jeder der neunten Stufe da ist, fuhren wir dann endlich los.

Nach ein paar Metern Stau an der Grenze zu Frankreich und einer langen und relativ ruhigen Fahrt, machten wir Bekanntschaft mit den zwei Referenten der Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend an der Saar, die uns begleiteten. Diese verrieten uns hin und wieder einige Sachen über den 1. Weltkrieg, welche wir ohnehin schon wussten, aber die trotzdem interessant genug waren, um nicht sofort einzuschlafen. Um ca. 11 Uhr kamen wir dann am Parkplatz vom Mémorial de Verdun an.

Nach einer kurzen Einführung konnten wir eigenständig das Innere des Museums erkunden. Die Geschichte des 1. Weltkrieges wurde sehr interessant dargestellt, mit begehbaren „Schlammnachstellungen“ an der Front, Uniformen, Animationen und unzähligen Infotafeln und Erklärungen. Über uns allen lag eine respektvolle Stille, da es sich um ein Denkmal für die Grausamkeiten des 1. Weltkrieges handelt, mit denen man dort jederzeit durch Uniformen, Bildern und Briefen konfrontiert wurde. Nachdem wir eineinhalb Stunden im Museum verbracht hatten und einige von uns Souvenirs gekauft hatten (z.B. eine nachgestellte preußische Pickelhaube), liefen wir in zwei Gruppen durch das zerstörte und in unmittelbarer Nähe liegende Dörfchen Fleury-Devant-Douaumont (auch Fleury genannt), welches 1916 mitten in den Fronten stand. Die Böden waren uneben und überall konnte man die Granateneinschläge sehen, welche den Boden rücksichtslos zerpflückt und unzählige Soldaten um ihr Leben gebracht hatten.

Heute stehen dort zwar wieder Bäume und Pflanzen, welche sich an die neuen Bedingungen angepasst haben, der Boden aber hat immer noch scharfe Munition unter sich begraben und ist überall verseucht, so wie es die Referenten uns erklärt haben.

Er führte uns durch das Städtchen, das erstaunlicher Weise immer noch von einem Bürgermeister verwaltet wird, obwohl keine Menschenseele mehr dort wohnt und wir alle ein wenig Sorge hatten, auf scharfe Munition oder Knochen zu treten. Zum Glück ist aber nichts passiert.

Nachdem wir durch Fleury geführt worden waren, gingen wir wieder zu unseren zwei Bussen und fuhren zu dem Fort de Douaumont, um uns die katakombenartigen Gänge und Räume anzusehen und einen Eindruck davon zu bekommen, in welchen Bedingungen französische sowie deutsche Soldaten leben mussten, obwohl bloß wenige Meter entfernt die Schlacht in vollem Gange war. Danach liefen wir auf das Dach des Forts, sahen über die unebenen Felder, hüpften alle über die Einschusslöcher, rutschten mindestens einmal im Schlamm aus und machten ein Gruppenbild.

Im Anschluss verließen wir vom Laufen im Schlamm ein wenig erschöpft das Fort um 15 Uhr und machten uns auf den Weg zum Beinhaus von Douaumont, eine Gedenk- und Grabstätte für die Gebeine der Gefallenen.

Und dann nach einer weiteren Stunde, in der wir von den Referenten rumgeführt wurden, stiegen wir erneut in den Bus ein, fuhren kurz durch die Stadt Verdun. Da unser Zeitplan es nicht zuließ, durch die Innenstadt zu laufen, machten wir uns auf den Weg zurück zur Schule.

Um ca. 18:15 Uhr kamen wir dann am Sportzentrum in Sulzbach an, verließen etwas müde den Bus und waren einigermaßen mit der Fahrt an sich zufrieden, obwohl wir vielleicht ein wenig auf die Ausführlichkeit der Referenten in Bezug auf allem verzichten konnten.

Fazit: Wir alle haben gelernt, dass Krieg ziemlich doof ist. Es sterben mehrere Millionen Menschen, viele müssen leiden und wofür? Für eigentlich nichts, denn am Ende gewinnt keiner auf beiden Seiten. Wir sind alle Menschen, egal ob Freund oder Feind und nicht mal seinem schlimmsten Feind wünscht man, im Schützengraben zu sitzen, mit einem ständig andauernden Lärm von niederrasselnden Bomben und Granaten, Leichen oder zumindest Teile davon, wenn eine Bombe einschlägt. Kein Essen, kein Trinken und eine unerträgliche Kälte, Tag ein Tag aus. Selbst in der heutigen Zeit, in der wir glauben, wir könnten alles demokratisch und friedlich lösen, gibt es immer noch einige Leute, die das anders sehen wollen. Heutzutage gibt es immer noch Krieg, in vielen Ländern der Welt und wahrscheinlich können wir uns nicht vorstellen, welch schlechte Erfahrungen unsere Mitmenschen machen mussten, die aus kriegsbetroffenen Ländern flohen. Das Einzige, was wir machen können, ist helfen und aus unseren Fehlern, wie dem 1. Weltkrieg und allen Kriegen davor und danach, lernen.

Maricarmen Bonner (9a)

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